DAI-Studie: 484.000 weniger direkte Aktionäre in Deutschland als 2023!

Das Deutsche Aktieninstitut hat am 15. Januar 2025 seine jährliche Aktionärsstudie unter dem Titel „Zeit für politische Impulse“ veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der direkten und indirekten Aktionäre in Deutschland zum zweiten Mal in Folge gesunken.

Im Jahr 2024 besaßen 12,1 Millionen Menschen in Deutschland Aktien, Aktienfonds oder ETFs, also jeder Sechste ab 14 Jahren. Trotz eines leichten Rückgangs um 180.000 bleibt die Zahl der Aktionäre zum fünften Mal in Folge über der 12-Millionen-Marke und damit deutlich über dem Niveau des vergangenen Jahrzehnts.

https://www.dai.de/detail/aktionaerszahlen-2024-zeit-fuer-politische-impulse-1

484.000 weniger direkte Aktionäre in Deutschland als 2023! 🤯

🙄 Ok, wenn man die Zuwächse bei ETFs dagegen rechnet sind „nur noch“ 183.000 weniger Anlegende. Aber die Zahl schrumpft nun 2 Jahre in Folge! Der wiederholte Rückgang enttäuscht und kommt überraschend. Dass es weiterhin (seit 2020) über 12 Mio. Aktienbesitzende sind ist positiv, aber nur ein schwacher Trost. Die Wahrnehmung innerhalb der Branche und mit Blick auf die Rally an Märkten kann also trügerisch sein.

📈 Der Trend hin zu ETFs (+28%) und zu spezialisierten (Neo-)Brokern scheint weiter intakt und noch nicht abgeschlossen. Knapp die Hälfte aller Anlegenden (47%) bedient Sparpläne. Die unter 40-jährigen (Generationen Y und Z) legen zu und auch in Ostdeutschland steigen die Zahlen wieder. Die Gruppe „nur ETFs/Fonds“ zählt 301.000 Bürger mehr – mit 7,95 Mio. insgesamt ein neuer Rekordwert.

📉 Die Zahl bei den über 50-jährigen (Boomer-Generation) nimmt weiter ab, wie auch direkte/indirekte Aktionäre in Westdeutschland insgesamt. Bei den Frauen sind es 300.000 weniger geworden, während die Männer nochmal zulegen konnten. „Nur in Aktien“ investieren laut der Studie 1,66 Mio. Deutsche, das sind 363.000 weniger und bisheriger Tiefpunkt dieser Zahlenreihe.

🧮 Die 2024er „Gesamtzahl der Aktienanleger“ hat sich mit 12,1 Mio. nun zwischen den Werten der Jahre 2020 und 2021 eingependelt. Trotz großer Umbrüche im Brokerage-Markt und zwei sensationellen Börsenjahren!

🦪 Wirklich Einzeltitel von Aktiengesellschaften liegen nur noch bei 3,5 Mio. Deutschen im Depot, wenn man die reinen Belegschaftsaktionäre abzieht. So wenige wie noch nie. Wir wünschen diesen Perlensuchern viel Freude und Erfolg!

Kritik an Zahlen und Erhebungsmethode

🕵 Zweifel an der DAI-Erhebung kommt immer wieder mal auf, insbesondere durch die relativ kleine Grundgesamtheit von rund 1.000 Befragten. Und es gibt natürlich auch noch andere Erhebungen zum Investitionsverhalten der Deutschen. Dennoch ist die Kontinuität der DAI-Umfrage und -Methode gerade für den langjährigen Vergleich die wohl beste Basis.

Die aktuelle BlackRock-Studie „People & Money“ (aus Oktober 2024 von YouGov mit über 3.000 Befragten in D) kommt – natürlich mit leicht anderem Ansatz und inkl. Krypto – zu abweichendn Werten und Aussagen, z.B.:

– 26 Mio. Deutsche investieren (38% der Erwachsenen)
– praktisch in allen Altersklassen Zuwachs im vgl. zu 2022
– Frauen und Männer legen ähnlich stark zu
– Aktien (52%) sind die beliebteste Anlageklasse (2022: 55%)
– ETFs mit 40% auch stark und mit 12% Zuwachs seit 2022
– Fonds mit 39% aber nur knapp dahinter starken 33% Zuwachs

Wer Interesse an der Thematik hat, sollte hier auch einen Blick drauf werfen:
https://www.blackrock.com/de/professionelle-anleger/themen/people-and-money