Nach der Wahl ist vor der Wahl
Da haben die Marktteilnehmer intensiv darüber diskutiert, wie denn die Märkte und speziell der deutsche Markt reagieren würden, wenn Kamala Harris oder Donald Trump neue Präsidentin oder neuer Präsident der Vereinigten Staaten werden. Als die US-Wahl dann gelaufen war, glaubte man, die nötige Sicherheit zu haben, auf die die Börsen so viel Wert legen. So hat der deutsche Markt auch zunächst ganz anders reagiert, als vor acht Jahren, als Donald Trump zum ersten Mal zum US-Präsidenten gewählt wurde. Seinerzeit rutschte der DAX nämlich vorbörslich kräftig ab, um dann im Handelsverlauf ins Plus zu drehen und am Tagesende auf einen beachtlichen Gewinn zu steigen.
Dieses Mal eröffnete der DAX bereits mit einem deutlichen Plus, was er dann im Handelsverlauf wieder abgeben musste. Als dann die Nachricht von der Auflösung der Ampelregierung kam, reagierte unser Leitindex am nächsten Tag zunächst positiv.
Allerdings hielt die Freude nicht lange an, weil sich die Unsicherheit darüber, wann die Wahl denn stattfinden würde, in die Köpfe der Börsianer geschlichen hat. Unsicherheit ist das, was Börsianer am meisten hassen. Sicher ist es weniger die Frage welche neue Regierung denn an die Macht kommen könnte, als vielmehr die Frage, wann endlich Klarheit herrsche und wirtschaftliche Gegebenheiten wieder in den Vordergrund treten.
Es liegt auf der Hand, dass in solchen Phasen weder fundamentale noch technische Faktoren eine große Rolle spielen. Die Marktteilnehmer sind von den Nachrichten, die minütlich über die Ticker kommen, getrieben und hoffen darauf, dass wieder berechenbare Faktoren zu einer seriösen Beurteilung führen. So verwundert es auch nicht, dass die Indikatoren im neutralen Bereich notieren. Wichtig für die kommenden Wochen wird sein, dass die Unterstützungszone, die zuvor einen Widerstand dargestellt hatte, nicht unterschritten wird. In diesem Fall würde das letzte Tief vom September dieses Jahres in den Fokus treten.
Newsletter vom 13. November 2024
Christoph Geyer – stellv. Regionalmanager
VTAD Frankfurt
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