Vier Tage ohne Börse? Nichts verpasst!

Die Ostertage sind der längste regelmäßige Zeitraum ohne Börsenhandel. Zumindest in Deutschland. Wer am Montag neben den Sondersendungen zum Tod von Papst Franziskus dann doch auf die geöffneten US-Börsen geschielt hat, sah wieder viele rote Kurse. Weiter keine positiven Nachrichten zu den Handelszöllen und wüste Beschimpfungen Trumps gegen den Notenbankvorsitzenden erklärten schnell die schlechte Börsenstimmung. Spekulationen um eine präsidiale Abberufung von Jerome Powell („großer Verlierer“), der sich bisher den geforderten Zinssenkungen verweigert und unerschrocken die Unabhängigkeit der Zentralbank verteidigt, ließen Investoren aus dem Markt flüchten. Die gesenkte Wachstumsprognose des IWF trug sicher ebenso dazu bei.

Als Gewinner zeigten sich gestern zum europäischen Handelsstart der Euro, für den bis zu 1,155 USD gezahlt werden mussten, sowie das Gold, welches erstmals die Marke von 3.500 USD je Feinunze erreichte. Auch der Bitcoin gab sich erstarkt und drehte innerhalb von zwei Wochen mit mehr als 20 Prozent Kursplus technisch wieder in einen Bullenmarkt. Die Aktienmärkte stiegen nach anfänglichen Abschlägen im Tagesverlauf und enden auf dem Niveau von Gründonnerstag, bzw. die US-Börsen egalisierten ihren roten Montag wieder komplett.

In den Fokus rücken jetzt eine Vielzahl von Quartalszahlen: Bei Tesla wurde der vermeldete Gewinneinbruch kompensiert durch Elon Musks trotzige Ankündigung, sich wieder vermehrt um seine dortige Chef-Rolle und als um seine politische Arbeit kümmern zu wollen. Heute schiebt das Schwergewicht SAP nach den guten Quartalszahlen den DAX weiter an, der sich am Vormittag vielversprechend in der Mitte zwischen seinem Rekordhoch und der 200-Tage-Linie positioniert.

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Newsletter vom 23. April 2025

Thomas Strelow, Börse Düsseldorf

Foto Thomas Strelow