BÖAG Börsen AG lanciert „Schuldscheinbörse Deutschland“
- Börsen AG startet außerbörslichen Sekundärmarkt für Schuldscheindarlehen
- Vermittlungsplattform ausschließlich für institutionelle Investoren
- Preisoptimierte Ausführung ohne Spreads
- Handelsüberwachung sichert ordnungsgemäßen Ablauf der Geschäfte
Hamburg/Hannover, 1. März 2017 – Schuldscheine können künftig über die neutrale Plattform „Schuldscheinbörse Deutschland“ im Internet anonym eingestellt werden. Mit der „Schuldscheinbörse Deutschland“ erweitert die BÖAG Börsen AG, Trägergesellschaft der Börse Hamburg und der Börse Hannover, ihr Angebot um eine weitere innovative Handelsplattform. Für institutionelle Investoren wird damit erstmalig in Deutschland ein börsenseitig überwachter Handel von Schuldscheindarlehen möglich. Marktpreise und Handelsüberwachung sind dabei die entscheidenden Vorteile, die das Dach der Börsen Hamburg und Hannover bietet. Die Schuldscheinbörse Deutschland startet ab März 2017 über die Website www.schuldscheinboerse-deutschland.de.
Der Markt für Schuldscheine hat sich in den zurückliegenden Jahren deutlich belebt. Allein 2016 stieg das Neuemissionsvolumen gegenüber dem Vorjahr um knapp 40 Prozent auf 26,8 Mrd. Euro. Damit steigt auch konstant das Potenzial für Transaktionen im Sekundärmarkt. „Mit der Schuldscheinbörse Deutschland reagieren wir zeitnah auf den stark wachsenden Markt für Schuldscheine in Deutschland und Europa“, erläutert Dr. Thomas Ledermann, Geschäftsführer der Börse Hamburg und Vorstand der BÖAG Börsen AG. „Institutionelle Investoren haben damit erstmalig die Möglichkeit, sich künftig einen umfänglichen Überblick über Schuldscheinangebote zu verschaffen. Der Betreiber Börsen AG sorgt mit einer Marktordnung u. a. für den rechtlichen Rahmen. Der Schuldschein ist zwar kein handelbares Wertpapier, aber wir starten den Versuch, ihn so schlank und sicher wie möglich für institutionelle Investoren vermittelbar zu machen“, ergänzt Ledermann. „Das ist uns zum Beispiel im Zweitmarkt für geschlossene Fonds bereits vor Jahren gelungen. Mit der Fondsbörse Deutschland sind wir mit großem Abstand Marktführer in Deutschland.“
So funktioniert die Schuldscheinbörse Deutschland
Institutionelle Investoren wie Kreditinstitute, Versicherungen, Fonds-gesellschaften, Vermögensverwaltungen und Stiftungen haben künftig die Möglichkeit, Kauf- und Verkaufsaufträge für Schuldscheine anonym und kostenfrei über einen Dienstleister auf der Plattform einstellen zu lassen. Für Verkäufer stehen zwei Vermittlungsalternativen zur Verfügung: Das über maximal fünf Tage laufende „Auktionsverfahren“ ermöglicht die Erzielung eines bestmöglichen Verkaufspreises; im „Soforthandel“ wird eine zeitnahe Ausführung angestrebt. Bei erfolgreicher Vermittlung eines Geschäftes fällt eine Provision an.
Als Dienstleister für die Plattform fungiert die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, die bereits seit vielen Jahren als Skontroführer an den Börsen Hamburg und Hannover tätig ist. Auf Basis einer speziellen Marktordnung werden ausschließlich Schuldscheine mit einer Restlaufzeit zwischen einem und maximal zehn Jahren vermittelt. Als Teilnehmer sind ausnahmslos institutionelle Investoren vorgesehen. „Wir freuen uns, dass die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank von der BÖAG Börsen AG für diese innovative Plattform als exklusiver Dienstleister gewählt worden ist. Institutionelle Anleger können auf dieser außerbörslichen Plattform zusammen gebracht werden und stellen den Sekundärmarkt für Schuldscheindarlehen damit auf eine breitere Basis“, so Kai Jordan, Bereichsvorstand der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG.