Börsen Düsseldorf, Hamburg, Hannover: Umsätze in aktiven Fonds und ETFs im zweiten Quartal bei 700 Millionen Euro
- Anleger handeln Fondsanteile im Wert von 700 Mio. Euro
- iShares Core DAX ETF belegt mit 35 Mio. Euro Umsatz die Spitzenposition
- Energiewerte-Fonds Top – Türkei- und Brasilien-Fonds Flop
Düsseldorf, Hamburg, Hannover, 29. Juni 2018 – Der Fonds- und ETF-Handel der Börsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover, einschließlich der elektronischen Handelssysteme Quotrix und LS Exchange, erreichte im zweiten Quartal 2018 ein Umsatzvolumen von 700 Mio. Euro. Darin enthalten sind Umsätze von mehr als 5.000 gelisteten aktiven Investmentfonds sowie mehr als 1.700 ETFs. Die BÖAG Börsen AG zählt mit ihren drei Börsen und zwei elektronischen Handelssystemen zu den führenden Marktplätzen im Handel von aktiven Investmentfonds und ETFs und veröffentlicht für das zweite Quartal 2018 erstmals Zahlen zum Fonds- und ETF-Handel für alle drei Börsenplätze einschließlich der elektronischen Handelssysteme Quotrix und LS Exchange. Marktbedingt konnte das Niveau vom ersten Quartal 2018 nicht gehalten werden, in dem ein Gesamtumsatz von rund 1 Milliarde Euro erzielt wurde. Die Korrektur am Aktienmarkt, die den DAX zwischen Ende Januar und Ende März von seinem historischen Höchststand bei 13.560 Punkten bis auf 11.787 Punkte einbrechen ließ, führte unmittelbar zu rückläufigen Umsätzen im Fonds- und ETF-Handel. Zwar konnten sich die Aktienmärte im zweiten Quartal von ihren Tiefständen wieder etwas erholen und der DAX im Mai bis auf 13.170 Punkte zulegen, die allgemeine Verunsicherung blieb jedoch erhalten und in der letzten Juniwoche gab es einen erneuten Rücksetzer.
Zu den Negativfaktoren, die das Marktgeschehen beherrschten, gehörten einmal mehr Trumps Strafzölle und die damit verbundene Befürchtung, dass sich ein dauerhafter internationaler Handelskrieg ausbreiten könnte. Das Wahlergebnis in Italien und Äußerungen von Regierungsmitgliedern in Italien zum Euro, zur EU und zum möglichen Umgang mit den Staatsschulden dieses wichtigen EU-Kernlandes schickten den Euro zwischenzeitlich auf Talfahrt und ließen die Rendite italienischer Staatsanleihen in die Höhe schießen. Last not least führte Trumps Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran und die Ablehnung einer gemeinsamen Erklärung des G7-Treffens für großen Unmut bei den westlichen Partnern der USA.
Auch von der Konjunkturseite erhielt der Markt im abgelaufenen zweiten Quartal keine Unterstützung. Seit November 2017 befindet sich der Ifo-Geschäftsklimaindex im Sinkflug, im Juni wurde ein neuer 12-Monats-Tiefpunkt bei 101,80 Punkten erreicht. Die Erwartungen der Unternehmen bleiben zwar leicht optimistisch, allerdings flaut der Rückenwind für die deutsche Wirtschaft sukzessive ab.
Aktien-ETFs dominieren die Umsatzliste
Unter den „Top 10 nach Umsatz“ sind im zweiten Quartal neun ETFs und ein offener Immobilienfonds (OIF) vertreten.
Die Spitzenposition mit einem Umsatz von 35 Mio. Euro eroberte der iShares Core DAX ETF (WKN: 593393) und liegt damit deutlich vor dem Deka DAX ETF (WKN: ETFL01), der mit 21,4 Mio. Umsatz Platz 2 belegt. Danach folgen der iShares Core MSCI World ETF (WKN: A0RPWH) mit 19,4 Mio. Umsatz auf Platz 3 und der iShares TecDAX ETF (WKN: 593397) mit 17,8 Mio. Euro Umsatz auf Platz 4. Einziger aktiver Investmentfonds unter den Top 10 nach Umsatz ist der OIF hausInvest mit 9,4 Mio. Umsatz auf Platz 10. War der Fondshandel vor wenigen Jahren noch durch aktive Fonds gekennzeichnet, so stehen heute eindeutig ETFs im Vordergrund, die eine Vielzahl an Indizes abbilden und damit auch unterschiedlichste Anlagestrategien ermöglichen.
Energiewerte-Fonds Top – Türkei- und Brasilien-Fonds Flop
Ungeachtet des allgemeinen Trends an den Aktienmärkten kam es im zweiten Quartal bei aussgewählten Branchen und Regionen zu starken Ausschlägen in beide Richtungen. Auf der Gewinnerseite und Performance-Spitzenreiter mit einem Plus von rund 32 Prozent waren im zweiten Quartal 2018 die beiden Aktien-ETFs First Trust Nasdaq Oil&Gas (WKN: A2DKJ7) und der SPDR S&P Oil&Gas Exploration&Production ETF (WKN: A0MYDY). Der starke Anstieg der Rohölpreise in den zurückliegenden Monaten hat Fonds und ETFs mit dem Anlageschwerpunkt Energiewerte deutlich beflügelt.
Auf der Verliererseite standen im zweiten Quartal dagegen Fonds/ETFs mit den Anlageschwerpunkten Türkei und Brasilien. Der First Trust Brazil AlphaDEX Fund (WKN: A14ZA1) verlor 27,5 Prozent, der iShares MSCI Turkey kam auf ein Minus von 25,7 Prozent. Beide Länder leiden zurzeit unter politischen und wirtschaftlichen Problemen, einhergehend mit einem starken Verfall der jeweiligen Landeswährung.
Top 10 der Fonds/ETFs nach Umsatz im 2. Quartal 2018
Fondsname | WKN | Umsatz in Mio. Euro | |
1 | iShares Core DAX ETF | 593393 | 35,1 |
2 | Deka DAX ETF | ETFL01 | 21,4 |
3 | iShares MSCI World ETF | A0RPWH | 19,4 |
4 | iShares TecDAX ETF | 593397 | 17,8 |
5 | Xtrackers DAX ETF | DBX1DA | 15,6 |
6 | Deka DAX ETF (ausschüttend) | ETFL06 | 14,7 |
7 | ComStage MSCI World ETF | ETF110 | 12,5 |
8 | iShares MDAX ETF | 593392 | 10,4 |
9 | iShares Pfandbriefe ETF | 263526 | 9,6 |
10 | hausInvest | 980701 | 9,5 |
Quelle: BÖAG Börsen AG, Fondsumsätze vom 01.04.2018 bis einschließlich 28.06.2018